Das grüne Monster

Die Gewinnerin des 2. Concours du Praliné à l’eau-de-vie steht fest: Ursula Schmid von der Confiserie Speck in Zug hat die Jury mit ihrer Kreation «Little Pear Crumble» überzeugt. Die weiteren Podestplätze gehen in den Thurgau und nach Zürich.

Von Lucas Huber

26. Juli 2022

Genuss

Die Sommerhitze dauert an. Was es braucht, ist ein erfrischender Drink, unkompliziert und schmackhaft. Das Green Beast kommt da gerade recht. 

Eine Referenz an den Hulk

Absinth findet sich eher selten in Cocktails, hie und da ein Sazerac, und ein Fläschchen reicht trotzdem gut und gern ein Leben lang. Denn Absinth wird, wenn überhaupt in Cocktails verwendet, meist als Nuance eingesetzt, als Parfümeur, als Abrunder, und das dann – logisch –, in homöopatischen Minidosen.

Nicht so beim Green Beast. Erfunden vom preisgekrönten Bartender Charles Vexenat, der etwa in London oder auf Ibixa mixte, ist der Green Beast selbstredend eine Referenz an den grünen Comicprotz Hulk, aber eben auch eine Hommage an den Absinth.

Das folgende Rezept ist für ein Highball-Glas, obwohl sich hier für einmal wirklich fast jedes Glas eignet. Der Green Beast lässt sich aber auch in grösserer Menge etwa für eine Bowle oder einen Glaskrug mischen.

Wir verwenden heute den Absinth der Distillerie Z’Graggen im Schwyzerischen Lauerz, aktueller Schweizer Brenner des Jahres. Mit 45 Volumenprozent ist der Z’Graggen-Absinth vergleichsweise mild. Zwölf fein aufeinander abgestimmte Kräuter sorgen für Fruchtigkeit und Würze, einen leicht bitteren Abgang und wohldosierte Lakritz- und Zitrusnoten. 

Rezept

4cl Z’Graggen Absinth
3cl Limetten- oder Zitronensaft
2cl Zuckersirup
8cl stilles Wasser
3 Scheiben Gurke

Zwei Gurkenscheiben im Shaker (oder einem zweckentfremdeten Konfitürenglas, wer keinen Shaker hat) zerdrücken, Absinth, Zitronensaft, Zuckersirup und Wasser mit Eiswürfeln hinzugeben. Kräftig shaken, durch den Strainer oder ein Sieb in ein mit Eiswürfeln bestücktes Highball- oder anderes Glas geben, mit der dritten Gurkenscheibe garnieren, fertig.

Einfacher kann ein Drink kaum sein. Und auch kaum erfrischender. Cheers. 

Kontakt

Z’Graggen Distillerie AG
Seestrasse 56
6424 Lauerz
Tel. +41 41 811 55 22
info@zgraggen.ch

DIE GEWINNERIN

Ursula Schmid hatte bereits an der ersten Austragung des Wettbewerbs im Jahr 2022 teilgenommen. Sie belegte damals den zweiten Platz. Erster wurde vor zwei Jahren ihr Produktionsleiter: Markus Waser. Das freut besonders Peter Speck, in dessen Confiserie in Zug beide arbeiten: «Ich bin sehr stolz auf die Leistung von Ursula Schmid!» Natürlich wird das Praliné ins Sortiment aufgenommen.

«Unser Herz schlägt für die Kirsche, aber wir können auch Birne!», meint er mit einem Schmunzeln. Die Schwyzerin Ursula Schmid freute sich sehr über den ersten Preis, umso mehr als sie nicht mit einem Sieg gerechnet hatte. Wenn Ursula Schmid von ihrem Beruf zu sprechen beginnt, spürt man ihre Leidenschaft. «Mir gefällt das Kreative. Hier kann ich dies ausleben! Es ist schön, kann ich mit den Kuchen, Torten und Pralinés den Menschen Freude bereiten.»

 

DIE RANGLISTE

1. Rang: Ursula Schmid von Speck Genuss AG in Zug mit «Little Pear Crumble»mit rotem Williams (40 % vol.) von der Brennerei Heiner’s Destillate in Zug.
Das Praliné überzeugt mit einer harmonischen und einzigartigen Verbindung von Ästhetik, Geschmack und Textur. Die Konsistenz vereint Knusprigkeit, Zartheit und Samtigkeit auf eine bemerkenswerte Weise. Darüber hinaus ist das Aroma perfekt ausgewogen.

 

2. Rang: Lucia Röllin von der Confiserie-Bäckerei Mohn AG in Sulgen (TG) mit «Poire W cristallisée» mit Brennmeister Willams, Möhl (40 % vol.) von der Mosterei Möhl in Arbon
Bei diesem Praliné steht die Willamsbirne im Mittelpunkt. Die süssliche und sanfte Note des Williamsbirnen-Aromas harmoniert perfekt mit der dunklen Schokolade.

 

2. Rang: Lucia Röllin von der Confiserie-Bäckerei Mohn AG in Sulgen (TG) mit «Poire W cristallisée» mit Brennmeister Willams, Möhl (40 % vol.) von der Mosterei Möhl in Arbon
Bei diesem Praliné steht die Willamsbirne im Mittelpunkt. Die süssliche und sanfte Note des Williamsbirnen-Aromas harmoniert perfekt mit der dunklen Schokolade.

 

Der Wettbewerb

Der Wettbewerb wurde zum zweiten Mal durchgeführt. Er wurde vom Schweizerischen Bäcker- Confiseurmeister-Verband (SBC – www.swissbaker.ch) und von DistiSuisse (www.distisuisse.ch), der wichtigsten Schweizer Spirituosen Prämierung, ins Leben gerufen. Initiant ist der renommierte Foodsensoriker und -journalist Patrick Zbinden.

Die Kriterien

Für den Concours du Praliné à l’eau-de-vie Williams durften ausschliesslich Williamsdestillate, die eaus Schweizer Rohstoffen hergestellt sind, verwendet werden. Die Jury beurteilte unter anderem das Äussere, das Aroma und den Geschmack sowie die Textur
der Pralinés. Darüber hinaus musste ein regionaler Bezug ersichtlich und das Storytelling nachvollziehbar sein.

Die Jury

  • Patrick Zbinden, Jurypräsident, Food-Journalist, unabhängiger Lebensmittel-Sensoriker und «Ambassadeur du pain et chocolat».
  • Victor Egger, AOP/DistiSuisse
  • Lisa Frunz, SBC-Zentralvorstandsmitglied und Verantwortliche Detailhandel, Confiserie Bebié in Luzern
  • Silvan Hotz, SBC-Präsident und Mitinhaber Bäckerei Hotz Rust in Baar
  • Jonas Inderbitzin, Acroscope
  • Peter Jauch, Präsident Schweizer Schnaps Forum
  • Nina Kobelt, Food-Journalistin Tamedia
  • Maximilian Niederberger, Carma in Zürich
  • André Richiger, Mitglied Schweizer Schnaps Forum
  • Rebekka Salzmann, Geschäftsführerin und mehrfach prämierte Barkeeperin
  • Juliana Thöny: Amtierende Weltmeisterin Konditorei-Confiserie, Hotel des Balances in Luzern
  • Naomi Wahl, Leiterin Chocolate Academy von Carma in Zürich
  • Florian Walpen, Vorstandsmitglied Schweizer Schnaps Forum
  • Sina Züger, Zweitplatzierte Konditorei-Confiserie SwissSkills 2022, Richemont Fachschule in Luzern.