Raspberry Tonic

Die Gewinnerin des 2. Concours du Praliné à l’eau-de-vie steht fest: Ursula Schmid von der Confiserie Speck in Zug hat die Jury mit ihrer Kreation «Little Pear Crumble» überzeugt. Die weiteren Podestplätze gehen in den Thurgau und nach Zürich.

Von Lucas Huber

14. September 2022

Genuss

Nichts gegen Gin Tonic, seid beruhigt, ihr Wachholderfans. Doch es gibt eine Alternative: Himbeergeist. An Fruchtigkeit und Frische kaum zu überbieten. Und swiss made. Himbehrenwort.

Ach, du himbeere

Gibt es Menschen, die das Aroma von Himbeeren nicht mögen? Man kann es sich eigentlich nicht vorstellen. Darum ist, was hier gleich geschieht, nicht nur für Wachholderverweigerer und Botanicalnasenrümpferinnen, sondern eigentlich für grob geschätzt alle. Wenn die forsche Annahme mit der Himbeervorliebe der kompletten Menschheit stimmt, natürlich.

Und was geschieht, das ist eine kleine Auswechslung mit grossem Effekt. Man belasse den Gin im Schrank, ziehe los und besorge sich einen Himbeergeist. Man nutze oder schaffe eine Gelegenheit und greife bei dieser nicht wie gewohnt zum Gin, um ihn mit Tonic aufzugiessen, sondern zum erfolgreich erworbenen Himbeergeist.

Das Resultat ist ein fruchtiger Longdrink voller Frische und Aroma. Nicht mit dieser kräuterigen Würzigkeit wie ein guter Gin, sondern eine leichte Sommerabendbrise, untermalt von einem neckischen Säurespiel. Probieren Sie’s.

Und wer der Himbeer-Tonic-Kombination misstraut: Auch ein klassischer Rasperry Thyme Smash lässt sich anstatt mit Gin ebenso gut mit einer vergeistigten Himbeere mixen, das Rezept dazu gibt es schon bald in diesem Blog. Oder wie wäre

es mit einem Raspberry Mojito, nur mit Himbeergeist statt Rum? Sie sehen: Der Möglichkeiten sind da unzählige, und nichts, aber auch gar nichts ist in Stein gemeisselt. Ausser dass es wohl niemanden auf dieser Welt gibt, der das Aroma von Himbeeren nicht mag. Oder?

Raspberry Tonic

Rezept

4cl Himbeergeist
ca. 16cl Tonic
1 Himbeere
Eiswürfel

Longdrinkglas. Erst Eiswürfel, dann Himbeergeist hinein, mit Tonic auffüllen, mit einer Himbeere garnieren, zaghaft rühren. Verlieben.

Vorzügliche Himbeergeiste produzieren etwa

Orator AG Destillerie für edle Spirituosen, Pfungen ZH
Brennerei Brunschwiler, Oberuzwil SG
Ernst Zuber AG Spezialitätenbrennerei, Arisdorf BL
Z’Graggen Distillerie AG, Lauerz SZ
Destillaria Daguot GmbH, Ilanz GR
Distillerie Louis Morand & Cie SA, Martigny VS

Titefoto: Jona Novak on Unsplash

DIE GEWINNERIN

Ursula Schmid hatte bereits an der ersten Austragung des Wettbewerbs im Jahr 2022 teilgenommen. Sie belegte damals den zweiten Platz. Erster wurde vor zwei Jahren ihr Produktionsleiter: Markus Waser. Das freut besonders Peter Speck, in dessen Confiserie in Zug beide arbeiten: «Ich bin sehr stolz auf die Leistung von Ursula Schmid!» Natürlich wird das Praliné ins Sortiment aufgenommen.

«Unser Herz schlägt für die Kirsche, aber wir können auch Birne!», meint er mit einem Schmunzeln. Die Schwyzerin Ursula Schmid freute sich sehr über den ersten Preis, umso mehr als sie nicht mit einem Sieg gerechnet hatte. Wenn Ursula Schmid von ihrem Beruf zu sprechen beginnt, spürt man ihre Leidenschaft. «Mir gefällt das Kreative. Hier kann ich dies ausleben! Es ist schön, kann ich mit den Kuchen, Torten und Pralinés den Menschen Freude bereiten.»

 

DIE RANGLISTE

1. Rang: Ursula Schmid von Speck Genuss AG in Zug mit «Little Pear Crumble»mit rotem Williams (40 % vol.) von der Brennerei Heiner’s Destillate in Zug.
Das Praliné überzeugt mit einer harmonischen und einzigartigen Verbindung von Ästhetik, Geschmack und Textur. Die Konsistenz vereint Knusprigkeit, Zartheit und Samtigkeit auf eine bemerkenswerte Weise. Darüber hinaus ist das Aroma perfekt ausgewogen.

 

2. Rang: Lucia Röllin von der Confiserie-Bäckerei Mohn AG in Sulgen (TG) mit «Poire W cristallisée» mit Brennmeister Willams, Möhl (40 % vol.) von der Mosterei Möhl in Arbon
Bei diesem Praliné steht die Willamsbirne im Mittelpunkt. Die süssliche und sanfte Note des Williamsbirnen-Aromas harmoniert perfekt mit der dunklen Schokolade.

 

2. Rang: Lucia Röllin von der Confiserie-Bäckerei Mohn AG in Sulgen (TG) mit «Poire W cristallisée» mit Brennmeister Willams, Möhl (40 % vol.) von der Mosterei Möhl in Arbon
Bei diesem Praliné steht die Willamsbirne im Mittelpunkt. Die süssliche und sanfte Note des Williamsbirnen-Aromas harmoniert perfekt mit der dunklen Schokolade.

 

Der Wettbewerb

Der Wettbewerb wurde zum zweiten Mal durchgeführt. Er wurde vom Schweizerischen Bäcker- Confiseurmeister-Verband (SBC – www.swissbaker.ch) und von DistiSuisse (www.distisuisse.ch), der wichtigsten Schweizer Spirituosen Prämierung, ins Leben gerufen. Initiant ist der renommierte Foodsensoriker und -journalist Patrick Zbinden.

Die Kriterien

Für den Concours du Praliné à l’eau-de-vie Williams durften ausschliesslich Williamsdestillate, die eaus Schweizer Rohstoffen hergestellt sind, verwendet werden. Die Jury beurteilte unter anderem das Äussere, das Aroma und den Geschmack sowie die Textur
der Pralinés. Darüber hinaus musste ein regionaler Bezug ersichtlich und das Storytelling nachvollziehbar sein.

Die Jury

  • Patrick Zbinden, Jurypräsident, Food-Journalist, unabhängiger Lebensmittel-Sensoriker und «Ambassadeur du pain et chocolat».
  • Victor Egger, AOP/DistiSuisse
  • Lisa Frunz, SBC-Zentralvorstandsmitglied und Verantwortliche Detailhandel, Confiserie Bebié in Luzern
  • Silvan Hotz, SBC-Präsident und Mitinhaber Bäckerei Hotz Rust in Baar
  • Jonas Inderbitzin, Acroscope
  • Peter Jauch, Präsident Schweizer Schnaps Forum
  • Nina Kobelt, Food-Journalistin Tamedia
  • Maximilian Niederberger, Carma in Zürich
  • André Richiger, Mitglied Schweizer Schnaps Forum
  • Rebekka Salzmann, Geschäftsführerin und mehrfach prämierte Barkeeperin
  • Juliana Thöny: Amtierende Weltmeisterin Konditorei-Confiserie, Hotel des Balances in Luzern
  • Naomi Wahl, Leiterin Chocolate Academy von Carma in Zürich
  • Florian Walpen, Vorstandsmitglied Schweizer Schnaps Forum
  • Sina Züger, Zweitplatzierte Konditorei-Confiserie SwissSkills 2022, Richemont Fachschule in Luzern.