Make Schnaps great again

Die Gewinnerin des 2. Concours du Praliné à l’eau-de-vie steht fest: Ursula Schmid von der Confiserie Speck in Zug hat die Jury mit ihrer Kreation «Little Pear Crumble» überzeugt. Die weiteren Podestplätze gehen in den Thurgau und nach Zürich.

Von Lucas Huber

8. September 2022

Kulinarik

Schnaps in die Gegenwart zu holen und ihn so zu präsentieren, wie er ist, nämlich delikat, modern, vielseitig, kurzum: grossartig; das haben sich Anja und Remo Brunschwiler zur Mission gemacht. Und die startet jetzt.

 

 

 

Schnaps als Herzensmission

Mit Anja und Remo Brunschwiler schlägt die junge Generation das nächste Kapitel der 150-jährigen Geschichte der Brennerei Brunschwiler auf.

#makeschnapsgreatagain. Diesen Hashtag haben sich Anja und Remo Brunschwiler auf die Fahnen geschrieben. Schnaps, sagen sie, hat nämlich ein mitunter recht angestaubtes Image, gerade bei der jüngeren Generation, zu der sie selbst gehören.

Höchste Zeit, das zu ändern, denn sie sehen das natürlich komplett anders. Schnaps liegt für sie voll im Trend und bedeutet Freude und Freunde gleichermassen. Genuss in Gesellschaft, dazu gehört für sie ein guter Schweizer Edelbrand. Und das eben nicht nur nach jedem guten Essen, sondern auch in Form eines Cocktails davor (Rezeptideen gibt es zum Beispiel hier). #schnapsyourcocktail gewissermassen.

Und weil Remos Mutter zufällig Inhaberin und Brennmeisterin der Brennerei Brunschwiler in Oberuzwil ist, kommt nun eins zum anderen. Und das bedeutet in diesem Fall: Die junge Generation um Anja und Remo Brunschwiler steigt ein ins elterliche Traditionshandwerk – mit einer ordentlichen Portion Motivation und nicht weniger Innovation.

«Für uns ist das eine Herzensmission.»

Sie gönnen der Marke Brunschwiler eine Auffrischungskur: neues Design, neuer Auftritt, neue Absatzkanäle. Ihr Ziel: der Welt zu zeigen, wie modern, delikat, vielseitig, kurzum: great Schweizer Obstrände sind. Denn mit diesen starten sie erstmal, der Launch, wenn man so will, ist im Oktober mit je einem Kirsch und Williams geplant.

Doch zuerst gilt es, das nötige Kleingeld zu sammeln. Hierfür haben sich Anja und Remo Brunschwiler für ein Crowdfunding entschieden. Hier geht es um Projekt auf We make it.

www.brennerei-brunschwiler.ch
https://wemakeit.com

DIE GEWINNERIN

Ursula Schmid hatte bereits an der ersten Austragung des Wettbewerbs im Jahr 2022 teilgenommen. Sie belegte damals den zweiten Platz. Erster wurde vor zwei Jahren ihr Produktionsleiter: Markus Waser. Das freut besonders Peter Speck, in dessen Confiserie in Zug beide arbeiten: «Ich bin sehr stolz auf die Leistung von Ursula Schmid!» Natürlich wird das Praliné ins Sortiment aufgenommen.

«Unser Herz schlägt für die Kirsche, aber wir können auch Birne!», meint er mit einem Schmunzeln. Die Schwyzerin Ursula Schmid freute sich sehr über den ersten Preis, umso mehr als sie nicht mit einem Sieg gerechnet hatte. Wenn Ursula Schmid von ihrem Beruf zu sprechen beginnt, spürt man ihre Leidenschaft. «Mir gefällt das Kreative. Hier kann ich dies ausleben! Es ist schön, kann ich mit den Kuchen, Torten und Pralinés den Menschen Freude bereiten.»

 

DIE RANGLISTE

1. Rang: Ursula Schmid von Speck Genuss AG in Zug mit «Little Pear Crumble»mit rotem Williams (40 % vol.) von der Brennerei Heiner’s Destillate in Zug.
Das Praliné überzeugt mit einer harmonischen und einzigartigen Verbindung von Ästhetik, Geschmack und Textur. Die Konsistenz vereint Knusprigkeit, Zartheit und Samtigkeit auf eine bemerkenswerte Weise. Darüber hinaus ist das Aroma perfekt ausgewogen.

 

2. Rang: Lucia Röllin von der Confiserie-Bäckerei Mohn AG in Sulgen (TG) mit «Poire W cristallisée» mit Brennmeister Willams, Möhl (40 % vol.) von der Mosterei Möhl in Arbon
Bei diesem Praliné steht die Willamsbirne im Mittelpunkt. Die süssliche und sanfte Note des Williamsbirnen-Aromas harmoniert perfekt mit der dunklen Schokolade.

 

2. Rang: Lucia Röllin von der Confiserie-Bäckerei Mohn AG in Sulgen (TG) mit «Poire W cristallisée» mit Brennmeister Willams, Möhl (40 % vol.) von der Mosterei Möhl in Arbon
Bei diesem Praliné steht die Willamsbirne im Mittelpunkt. Die süssliche und sanfte Note des Williamsbirnen-Aromas harmoniert perfekt mit der dunklen Schokolade.

 

Der Wettbewerb

Der Wettbewerb wurde zum zweiten Mal durchgeführt. Er wurde vom Schweizerischen Bäcker- Confiseurmeister-Verband (SBC – www.swissbaker.ch) und von DistiSuisse (www.distisuisse.ch), der wichtigsten Schweizer Spirituosen Prämierung, ins Leben gerufen. Initiant ist der renommierte Foodsensoriker und -journalist Patrick Zbinden.

Die Kriterien

Für den Concours du Praliné à l’eau-de-vie Williams durften ausschliesslich Williamsdestillate, die eaus Schweizer Rohstoffen hergestellt sind, verwendet werden. Die Jury beurteilte unter anderem das Äussere, das Aroma und den Geschmack sowie die Textur
der Pralinés. Darüber hinaus musste ein regionaler Bezug ersichtlich und das Storytelling nachvollziehbar sein.

Die Jury

  • Patrick Zbinden, Jurypräsident, Food-Journalist, unabhängiger Lebensmittel-Sensoriker und «Ambassadeur du pain et chocolat».
  • Victor Egger, AOP/DistiSuisse
  • Lisa Frunz, SBC-Zentralvorstandsmitglied und Verantwortliche Detailhandel, Confiserie Bebié in Luzern
  • Silvan Hotz, SBC-Präsident und Mitinhaber Bäckerei Hotz Rust in Baar
  • Jonas Inderbitzin, Acroscope
  • Peter Jauch, Präsident Schweizer Schnaps Forum
  • Nina Kobelt, Food-Journalistin Tamedia
  • Maximilian Niederberger, Carma in Zürich
  • André Richiger, Mitglied Schweizer Schnaps Forum
  • Rebekka Salzmann, Geschäftsführerin und mehrfach prämierte Barkeeperin
  • Juliana Thöny: Amtierende Weltmeisterin Konditorei-Confiserie, Hotel des Balances in Luzern
  • Naomi Wahl, Leiterin Chocolate Academy von Carma in Zürich
  • Florian Walpen, Vorstandsmitglied Schweizer Schnaps Forum
  • Sina Züger, Zweitplatzierte Konditorei-Confiserie SwissSkills 2022, Richemont Fachschule in Luzern.