Gestatten: Collins. Tom Collins

Die Gewinnerin des 2. Concours du Praliné à l’eau-de-vie steht fest: Ursula Schmid von der Confiserie Speck in Zug hat die Jury mit ihrer Kreation «Little Pear Crumble» überzeugt. Die weiteren Podestplätze gehen in den Thurgau und nach Zürich.

Von Lucas Huber

25. Juli 2022

Genuss

Der Tom Collins ist der perfekte Longdrink für den heissen Sommer: Erfrischend, unkompliziert, nicht allzu hochpronzentig – und einfach lecker. 

ist eine verarschung sein ursprung?

Woher Tom Collins seinen Namen hat? Um seine Herkunft ranken sich Legenden. Eine geht so: Im 19. Jahrhundert führten Bartender in den USA ihre Gäste gern an der Nase herum. Daraus enstand 1874 der sogannte «Tom Collins Hoax». Das englische «Hoax» lässt sich etwa mit «Schabernack» übersetzen.

Der Schabernack der Bartender bestand darin zu behaupten, in einer anderen Bar sässe einer und erzähle Unverschämtheiten. Sein Name: Tom Collins. Einige der angesprochenen Gäste, wutentbrannt, stürmten los, um den Tunichtgut zu stellen. Der Rest dürfte Lachen und die eine oder andere blutige Nase gewesen sein.

Diesem fitkiven Verleumdercharakter, heisst es, ist der «Tom Collins» gewidmet.

Nun denn, ein Tom Collins ist ein klassischer Sour, also ein Mix aus Spirituose, Zuckersirup und Zitronensaft, was ihn zu einem Longdrink macht. Er lässt sich mit so ziemlich jeder Basisspirituose zubereiten, weshalb er eine eigene Getränkekategorie bildet. Meist wird er aber mit Gin oder OId Tom Gin zubereitet – so wie bei uns heute. Und zwar mit dem Old Tom Gin der Distillerie Studer im Entlebuch, das Rezept stammt ebenfalls von der traditionsreichen Familienbrennerei.

 

Rezept

5cl Studer Old Tom Gin
3cl Zitronensaft
2cl Zuckersirup
8cl Soda (sprudelndes Mineralwasser)

Gin, frisch gepressten Zitronensaft und Zuckersirup in ein Cocktail- oder Highball-Glas geben. Dann das Eis hinzugeben und mit Soda auffüllen. Den Tom Collins mit einer Zitronenspalte oder einem Streifen Zitronenzeste garnieren. Cheers.

Der hier verwendete Swiss Highland Old Tom Gin der Distillerie Studer erhielt übrigens an der «Frankfurt International Trophy» gerade mit 99 von 100 Punkten und dem «Grand Gold» ausgezeichnet.

Foto: Felix Rottmann on Unsplash 

Kontakt

Distillerie Studer & Co AG
Freiheim im Mösli
6182 Escholzmatt
Tel. +41 41 486 12 04
info@distillery.ch

DIE GEWINNERIN

Ursula Schmid hatte bereits an der ersten Austragung des Wettbewerbs im Jahr 2022 teilgenommen. Sie belegte damals den zweiten Platz. Erster wurde vor zwei Jahren ihr Produktionsleiter: Markus Waser. Das freut besonders Peter Speck, in dessen Confiserie in Zug beide arbeiten: «Ich bin sehr stolz auf die Leistung von Ursula Schmid!» Natürlich wird das Praliné ins Sortiment aufgenommen.

«Unser Herz schlägt für die Kirsche, aber wir können auch Birne!», meint er mit einem Schmunzeln. Die Schwyzerin Ursula Schmid freute sich sehr über den ersten Preis, umso mehr als sie nicht mit einem Sieg gerechnet hatte. Wenn Ursula Schmid von ihrem Beruf zu sprechen beginnt, spürt man ihre Leidenschaft. «Mir gefällt das Kreative. Hier kann ich dies ausleben! Es ist schön, kann ich mit den Kuchen, Torten und Pralinés den Menschen Freude bereiten.»

 

DIE RANGLISTE

1. Rang: Ursula Schmid von Speck Genuss AG in Zug mit «Little Pear Crumble»mit rotem Williams (40 % vol.) von der Brennerei Heiner’s Destillate in Zug.
Das Praliné überzeugt mit einer harmonischen und einzigartigen Verbindung von Ästhetik, Geschmack und Textur. Die Konsistenz vereint Knusprigkeit, Zartheit und Samtigkeit auf eine bemerkenswerte Weise. Darüber hinaus ist das Aroma perfekt ausgewogen.

 

2. Rang: Lucia Röllin von der Confiserie-Bäckerei Mohn AG in Sulgen (TG) mit «Poire W cristallisée» mit Brennmeister Willams, Möhl (40 % vol.) von der Mosterei Möhl in Arbon
Bei diesem Praliné steht die Willamsbirne im Mittelpunkt. Die süssliche und sanfte Note des Williamsbirnen-Aromas harmoniert perfekt mit der dunklen Schokolade.

 

2. Rang: Lucia Röllin von der Confiserie-Bäckerei Mohn AG in Sulgen (TG) mit «Poire W cristallisée» mit Brennmeister Willams, Möhl (40 % vol.) von der Mosterei Möhl in Arbon
Bei diesem Praliné steht die Willamsbirne im Mittelpunkt. Die süssliche und sanfte Note des Williamsbirnen-Aromas harmoniert perfekt mit der dunklen Schokolade.

 

Der Wettbewerb

Der Wettbewerb wurde zum zweiten Mal durchgeführt. Er wurde vom Schweizerischen Bäcker- Confiseurmeister-Verband (SBC – www.swissbaker.ch) und von DistiSuisse (www.distisuisse.ch), der wichtigsten Schweizer Spirituosen Prämierung, ins Leben gerufen. Initiant ist der renommierte Foodsensoriker und -journalist Patrick Zbinden.

Die Kriterien

Für den Concours du Praliné à l’eau-de-vie Williams durften ausschliesslich Williamsdestillate, die eaus Schweizer Rohstoffen hergestellt sind, verwendet werden. Die Jury beurteilte unter anderem das Äussere, das Aroma und den Geschmack sowie die Textur
der Pralinés. Darüber hinaus musste ein regionaler Bezug ersichtlich und das Storytelling nachvollziehbar sein.

Die Jury

  • Patrick Zbinden, Jurypräsident, Food-Journalist, unabhängiger Lebensmittel-Sensoriker und «Ambassadeur du pain et chocolat».
  • Victor Egger, AOP/DistiSuisse
  • Lisa Frunz, SBC-Zentralvorstandsmitglied und Verantwortliche Detailhandel, Confiserie Bebié in Luzern
  • Silvan Hotz, SBC-Präsident und Mitinhaber Bäckerei Hotz Rust in Baar
  • Jonas Inderbitzin, Acroscope
  • Peter Jauch, Präsident Schweizer Schnaps Forum
  • Nina Kobelt, Food-Journalistin Tamedia
  • Maximilian Niederberger, Carma in Zürich
  • André Richiger, Mitglied Schweizer Schnaps Forum
  • Rebekka Salzmann, Geschäftsführerin und mehrfach prämierte Barkeeperin
  • Juliana Thöny: Amtierende Weltmeisterin Konditorei-Confiserie, Hotel des Balances in Luzern
  • Naomi Wahl, Leiterin Chocolate Academy von Carma in Zürich
  • Florian Walpen, Vorstandsmitglied Schweizer Schnaps Forum
  • Sina Züger, Zweitplatzierte Konditorei-Confiserie SwissSkills 2022, Richemont Fachschule in Luzern.