Der Generationenwechsel

Die Gewinnerin des 2. Concours du Praliné à l’eau-de-vie steht fest: Ursula Schmid von der Confiserie Speck in Zug hat die Jury mit ihrer Kreation «Little Pear Crumble» überzeugt. Die weiteren Podestplätze gehen in den Thurgau und nach Zürich.

Von Lucas Huber

17. November 2022

Kulinarik

Die Familienbrennerei Brunschwiler macht ihrem Namen alle Ehre. Denn die Übergabe an die nächste Generation läuft auf Hochtouren. Und die «Crowd» macht begeistert mit. 

mittels crowdfunding zur finanzierung

Bei der Brennerei Brunschwiler ist vom Brennen bis zur Etikettierung alles Handarbeit.

Der Generationenwechsel der Brennerei Brunschwiler schreitet mit grossen Schritten voran. Erst Anfang Jahr hatte Brennmeisterin Judith Brunschwiler Sohn verkündet, ihr Baby weiterführen zu wollen. Mit im Boot: Seine Frau Anja. Um den nicht ganz kostenlosen Relaunch des Auftritts wie Homepage und Etikettendesigns zu stemmen, sammelte das Paar via Crowdfunding einen Teil der Finanzen ein – und das ziemlich souverän.

Das war im Oktober. Unterdessen haben die Brunschwilers die ersten 100 Flaschen der neuen Kirsch- und Williams-Generation versendet. Denn der Online-Handel ist eines der neuen Steckenpferde. Hier gibt’s übrigens auch Anjas und Remos Geschenktipp für Weihnachten: der Geschenkkorb «Fonduezeit» mit Appenzeller-Fondue und Kirsch. Das alles ist auch hier und hier erhältlich.

«So etwas gab es in der
Schweiz noch nicht.»

Und was planen die Jungunternehmer für 2023? «Das Jahr wird spannend», verspricht Remo Brunschwiler. Neben der Eroberung der Barszene, die allerdings nicht von heute auf morgen vonstattengehen wird, organisieren sie im Weissen Rössli in Zürich einen Abend zum Thema Foodparing. «So etwas gab es in der Schweiz bisher nicht», verkündet Anja Brunschwiler mit grosser Vorfreude. Das Datum steht noch aus, wir informieren.

Brunschwiler Kirsch gibt’s es übrigens auch im trendigen Restaurant «Zur Goldige Guttere» in Zürich.

Das Sortiment findet sich im Online-Shop der Brennerei sowie im RegioHerz in St. Gallen und im Best Swiss

www.brennerei-brunschwiler.ch

Kaffee aus dem Entlebuch

Ursula Schmid hatte bereits an der ersten Austragung des Wettbewerbs im Jahr 2022 teilgenommen. Sie belegte damals den zweiten Platz. Erster wurde vor zwei Jahren ihr Produktionsleiter: Markus Waser. Das freut besonders Peter Speck, in dessen Confiserie in Zug beide arbeiten: «Ich bin sehr stolz auf die Leistung von Ursula Schmid!» Natürlich wird das Praliné ins Sortiment aufgenommen.

«Unser Herz schlägt für die Kirsche, aber wir können auch Birne!», meint er mit einem Schmunzeln. Die Schwyzerin Ursula Schmid freute sich sehr über den ersten Preis, umso mehr als sie nicht mit einem Sieg gerechnet hatte. Wenn Ursula Schmid von ihrem Beruf zu sprechen beginnt, spürt man ihre Leidenschaft. «Mir gefällt das Kreative. Hier kann ich dies ausleben! Es ist schön, kann ich mit den Kuchen, Torten und Pralinés den Menschen Freude bereiten.»

 

DIE RANGLISTE

1. Rang: Ursula Schmid von Speck Genuss AG in Zug mit «Little Pear Crumble»mit rotem Williams (40 % vol.) von der Brennerei Heiner’s Destillate in Zug.
Das Praliné überzeugt mit einer harmonischen und einzigartigen Verbindung von Ästhetik, Geschmack und Textur. Die Konsistenz vereint Knusprigkeit, Zartheit und Samtigkeit auf eine bemerkenswerte Weise. Darüber hinaus ist das Aroma perfekt ausgewogen.

 

2. Rang: Lucia Röllin von der Confiserie-Bäckerei Mohn AG in Sulgen (TG) mit «Poire W cristallisée» mit Brennmeister Willams, Möhl (40 % vol.) von der Mosterei Möhl in Arbon
Bei diesem Praliné steht die Willamsbirne im Mittelpunkt. Die süssliche und sanfte Note des Williamsbirnen-Aromas harmoniert perfekt mit der dunklen Schokolade.

 

2. Rang: Lucia Röllin von der Confiserie-Bäckerei Mohn AG in Sulgen (TG) mit «Poire W cristallisée» mit Brennmeister Willams, Möhl (40 % vol.) von der Mosterei Möhl in Arbon
Bei diesem Praliné steht die Willamsbirne im Mittelpunkt. Die süssliche und sanfte Note des Williamsbirnen-Aromas harmoniert perfekt mit der dunklen Schokolade.

 

Der Wettbewerb

Der Wettbewerb wurde zum zweiten Mal durchgeführt. Er wurde vom Schweizerischen Bäcker- Confiseurmeister-Verband (SBC – www.swissbaker.ch) und von DistiSuisse (www.distisuisse.ch), der wichtigsten Schweizer Spirituosen Prämierung, ins Leben gerufen. Initiant ist der renommierte Foodsensoriker und -journalist Patrick Zbinden.

Die Kriterien

Für den Concours du Praliné à l’eau-de-vie Williams durften ausschliesslich Williamsdestillate, die eaus Schweizer Rohstoffen hergestellt sind, verwendet werden. Die Jury beurteilte unter anderem das Äussere, das Aroma und den Geschmack sowie die Textur
der Pralinés. Darüber hinaus musste ein regionaler Bezug ersichtlich und das Storytelling nachvollziehbar sein.

Die Jury

  • Patrick Zbinden, Jurypräsident, Food-Journalist, unabhängiger Lebensmittel-Sensoriker und «Ambassadeur du pain et chocolat».
  • Victor Egger, AOP/DistiSuisse
  • Lisa Frunz, SBC-Zentralvorstandsmitglied und Verantwortliche Detailhandel, Confiserie Bebié in Luzern
  • Silvan Hotz, SBC-Präsident und Mitinhaber Bäckerei Hotz Rust in Baar
  • Jonas Inderbitzin, Acroscope
  • Peter Jauch, Präsident Schweizer Schnaps Forum
  • Nina Kobelt, Food-Journalistin Tamedia
  • Maximilian Niederberger, Carma in Zürich
  • André Richiger, Mitglied Schweizer Schnaps Forum
  • Rebekka Salzmann, Geschäftsführerin und mehrfach prämierte Barkeeperin
  • Juliana Thöny: Amtierende Weltmeisterin Konditorei-Confiserie, Hotel des Balances in Luzern
  • Naomi Wahl, Leiterin Chocolate Academy von Carma in Zürich
  • Florian Walpen, Vorstandsmitglied Schweizer Schnaps Forum
  • Sina Züger, Zweitplatzierte Konditorei-Confiserie SwissSkills 2022, Richemont Fachschule in Luzern.